1. 1. FC Köln: Schmadtke und Stöger bekämpfen die mögliche Selbstzufriedenheit


1. 1. FC Köln: Schmadtke und Stöger bekämpfen die mögliche Selbstzufriedenheit
Bild: dfb.de
Dieser 2:0-Heimsieg des 1. FC Köln über den FSV Frankfurt lockerte den allgemeinen Gemütszustand beim neuen Herbstmeister. Zumindest statistisch spricht nun vieles dafür, dass die Rheinländer am Saisonende ihren fünften Bundesliga-Aufstieg feiern dürfen. Nun möchte der FC auch die restlichen beiden Spiele bis zur Winterpause gegen Dynamo Dresden und bei Fortuna Düsseldorf siegreich gestalten. Geschäftsführer Jörg Schmadtke zeigt sich mit dem bisherigen Saisonverlauf absolut zufrieden.

„Wichtig ist, was im Mai ist“

Euphorie wollte beim gebürtigen Düsseldorfer keineswegs aufkommen, denn er weiß, dass dieser Titel des Hinrunden-Meisters keine allzu große Relevanz besitzt. Für ihn zählt vor allem, was am Saisonende tatsächlich passieren wird, wie er es gegenüber dem „Express“ deutlich gemacht hat: „Das ist okay, aber am Stammtisch wichtiger. Das hat keinerlei Bedeutung. Wichtig ist, was im Mai ist.“ Ein Blick auf die Statistik offenbart jedoch, dass der Titel des Herbstmeisters die Wahrscheinlichkeit auf den Bundesliga-Aufstieg beträchtlich erhöhen könnte. Von den letzten 18 Meistern konnten 14 Teams auch tatsächlich aufsteigen. Von den letzten neun Teams schafften es sogar stolze acht Mannschaften. Mit nunmehr 33 Punkten auf der Habenseite hat man den angestrebten Schnitt von zwei Zählern pro Begegnung nur knapp verpasst. Ein wenig ironisch wusste Schmadtke zu vermelden: „Wir sind hinten dran, das ist Mist. „Am Ende ist man mit diesem Schnitt, glaube ich, immer aufgestiegen. Darum ist das eine grobe Marschrichtung, aber auch kein Dogma.“

Manager Schmadtke plant keine großen Verstärkungen

In der Rückrunde sind sich die Verantwortungsträger einig, dass 35 Zähler gesammelt werden sollen. Es soll aber kein neues Personal dazugekauft werden. Dafür scheint es jedoch wahrscheinlich zu sein, dass einige Spieler den Verein verlassen sollen. Die genauen Namen werden in den kommenden Tagen noch bekannt gegeben. Schmadtkte bestätigt, dass er mit dem Kader absolut zufrieden ist: „Wir planen keine großen Veränderungen und sagen nicht: Wir wollen oder müssen unbedingt was ändern. Die Gruppe an sich ist okay und funktioniert, wir haben daher eigentlich keinen Bedarf.“ Einzig der erst 18-jährige norwegische Stürmer Bard Finne, wird von Brann Bergen zum 1. FC Köln wechseln. Ansonsten gibt es nicht wirklich viel Bewegung innerhalb der Mannschaft.

„Im Klub eine zielgerichtete Ruhe ohne einzuschlafen“

Insgesamt zeigt sich Schmadtke mit seinem ersten Halbjahr beim 1. FC Köln absolut zufrieden: „Wir haben zwei Spiele verloren, drei mit dem Pokal. Das ist im großen und ganzen in Ordnung.“ Ärgerlich, weil unnötig waren ganz gewiss die 0:1-Niederlagen beim VfL Bochum und gegen den FC Ingolstadt im November. Danach gab es etwas Unruhe, weshalb der überzeugende 3:0-Sieg beim FC St. Pauli auch eine enorme Bedeutung gewonnen hat. Dies hat auch der ehemalige Hannoveraner so erkannt: „Hätten wir da verloren, wäre Sturm Xaver ein paar Tage früher gekommen.“ Insgesamt konnte der 1. FC Köln eine entspannte Hinrunde verleben. Deshalb ist das Fazit zum Hinrundenfazit auch absolut positiv, wie er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ verraten hat: „Ich habe den Eindruck, dass wir im Klub eine zielgerichtete Ruhe haben, ohne einzuschlafen.“

Ujah zeigt sich abergläubisch

Die Stimmung beim FC war ausgesprochen gut. Nur Stürmer Patrick Helmes zeigte sich nach dem 2:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt etwas enttäuscht, da er bereits seinen achten Aluminiumtreffer im elften Match betrauern musste. Dazu wusste er zu berichten: „Pfosten und Latte sind nicht meine besten Freunde im Moment. Das ist Pech, mir fehlen ein paar Zentimeter. Wenn das Glück bei mir zurück kommt, dann schieße auch das ein oder andere Tor mehr.“ Sein Sturmpartner Anthony Ujah trug hingegen eine große Zufriedenheit in sich, denn er konnte zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff nach einer schönen Vorlage von Marcel Risse zum erlösenden 1:0 treffen. Davor hatte er seit September und insgesamt 731 Minuten auf einen Treffer warten müssen. Ein wenig abergläubisch verhielt sich der nigerianische Nationalspieler schon, wie er mit einem Dank an Lukas Podolski dokumentieren konnte: „Ich bin mit deinem Sohn an der Hand aufs Feld geg
angen und er hat mir Glück gebracht.“

„Es wird bis zum Schluss sehr mühsam“

Auf seine eigenen Fähigkeiten verlässt sich hingegen der Torschütze zum 2:0. So konnte Risse mit einem wuchtigen Distanzschuss den Endstand perfekt machen. Sein schönes Tor beschreibt er nun wie folgt: „Ich habe gesehen, dass ich frei zum Schuss komme und habe den Ball dann auch gut getroffen. Dann fliegt er halt auch schön ins Eck.“ Auch Stöger zeigte sich mit dieser Darbietung seines Teams absolut zufrieden: „Das ist ein Zeichen, dass wir einiges richtig gemacht haben. Viel wichtiger als der Titel ist aber, dass wir die drei Punkte geholt haben. Jedes Spiel, das wir positiv bestreiten, baut Druck auf die anderen Mannschaften auf. Es wird bis zum Schluss sehr mühsam.“

„Sowas kann auch schief gehen“

Der chronisch gut gelaunte Österreicher will jedoch auch die nächsten beiden Partien gewinnen, damit die Wahrscheinlichkeit auf den Aufstieg noch weiter ansteigen kann. Seine Erklärung dafür gibt es wie folgt: „Genauso wie wir „aufsteigen“ zum Erreichen der nächsten Pokalrunde sagen, gibt es bei uns den Winterkönig. Das ist der, der über die Pause an der Spitze thront.“ Und er fügt hinzu: „Dafür, dass ich als Trainer relativ spät feststand, die Verhandlungen wegen Anthony Ujah lange dauerten und Patrick Helmes sehr spät verpflichtet werden konnte, dafür ist das schon sehr gut gelaufen. So was kann auch schief gehen.“

„Derzeit ist das nur eine Momentaufnahme“

Bekanntlich ist dies jedoch nicht in der Realität eingetreten und so konnte man mit dem letzten Heimsieg in der Hinrunde die 43.000 Zuschauer im Stadion mit attraktivem Offensivfußball im zweiten Spielabschnitt begeistern. Auch die Konkurrenz muss nun nachlegen. Risse forderte klar und deutlich: „Wir sind da, wo wir auch am Ende hinwollen – auf Platz eins. Aber derzeit ist das nur eine Momentaufnahme. Wir müssen weitermachen.“

„Wir hatten heute die Geduld“

Bekanntlich fällt Sascha Bigalke wegen eines Kreuzbandrisses schon seit seit der Sommerpause aus. Der gebürtige Berliner hat offenbar eine neue Leidenschaft beim 1. FC Köln-Fan-TV, wo er die Partien seiner Mitspieler stets messerscharf analysiert. Halb im Scherz hatte er ganz gewiss kein Unrecht, als er erklärte, Risse sei „erst zur Pause eingewechselt“ worden.“ Bekanntlich drehte der gebürtige Kölner dann mit einem Treffer und einer Vorlage regelrecht auf. Risse hat richtig erkennen können: „Wir hatten heute die Geduld – und das hat sich ausgezahlt. „Zudem forderte er: „Jetzt wollen wir in den letzten beiden Partien nachlegen.“

„Wir haben aus den Niederlagen gegen Bochum und Ingolstadt gelernt“

Manager Schmadtke hat bereits erkennen können, dass der Lerneffekt in seinem Team besonders ausgeprägt erscheint: „Wir haben aus den Niederlagen gegen Bochum und Ingolstadt gelernt. Hätten wir auf St. Pauli verloren, wäre der Sturm Xaver ein paar Tage früher nach Köln gekommen. Aber wir haben hier eine zielgerichtete Ruhe. Und die Mannschaft funktioniert.“

„Ein paar Punkte fehlen zu einem wirklich guten Herbst“

Nun stehen also noch zwei Partien auf dem Programm. Am Samstag gibt es das Heimspiel gegen Dynamo Dresden. Dort ist Vorsicht geboten, denn der sächsische Traditionsverein hat zuletzt Aufstiegskonkurrent 1. FC Kaiserslautern schlagen können. Danach geht es zum rheinischen Derby zu Fortuna Düsseldorf. Stöger will die maximale Punkteausbeute, um beruhigt in die Rückrunde gehen zu können: „Dann sind zwei Runden mehr gespielt, außerdem bist du dann wochenlang oben - das ist psychologisch gut. Aber eins ist auch klar: Es fehlen noch ein paar Punkte zu einem wirklich guten Herbst. Und am Ende soll ja der Aufstieg stehen.“


Informationen
Quelle: ksta.de, "express.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Jörg Schmadtke, Peter Stöger, Patrick Helmes, 2. Bundesliga, FSV Frankfurt
Datum: 09.12.2013 13:17 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--1--fc-koeln--schmadtke-und-stoeger-bekaempfen-die-moegliche-selbstzufriedenheit-9412.html
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